Berufswahlorientierung von Anfang an
Die Mathilde-Anneke-Schule in Niedersprockhövel stellt sich mit ihrem Konzept zur Berufswahlförderung und -orientierung den Herausforderungen einer modernen Industriegesellschaft. Bereits bewährte programmatische und curriculare Ansätze bilden die Grundlage für eine permanente Weiterentwicklung.
Dabei ist die Schule nach wie vor auf die Kooperation aller am Bildungs- und Qualifizierungsangebot sowie in der Betreuung Tätigen angewiesen. Dies gilt es inhaltlich auszugestalten und zu organisieren.
Einen detaillierten Überblick finden Sie hier.
Allgemeine Ziele
Entscheidungskompetenz: Die Wahl des zukünftigen Berufes ist ein wichtiger – oft schwieriger – Prozess. Die gezielte Begleitung im Entscheidungsprozess und die Vorbereitung der Schüler/-innen (SuS) auf die Berufswahl ist daher ein Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit an unserer Schule.
Interesse an den Aufgaben und Tätigkeiten eines Berufes ist grundlegende Voraussetzung für die Berufswahl. Der berufswahlvorbereitende Unterricht hat die Aufgabe, den SuS zu helfen, ihre persönliche Interessenlage zu ergründen. Dabei geht es vorrangig darum, den SuS zu vermitteln, sich im Rahmen ihrer kognitiven und praktischen Fähigkeiten in der Berufswelt zu orientieren.
Eigene Erfahrungen sind ab der Klasse 5 ein wichtiger Schritt damit diese von Beginn an erkennen können, wo ihre Fähigkeiten liegen, die für eine spätere Berufsausübung notwendig sind. Neben den Haupt- und Sachfächern hat praktischer Unterricht wie z.B. Technik, Kunst, Hauswirtschaft und Informatik einen hohen Stellenwert. Auch der Wahlpflichtunterricht fördert die Entwicklung von Neigungen und Fähigkeiten. Die Durchführung von Betriebspraktika in den oberen Jahrgängen konkretisiert die Selbsteinschätzung.
Im berufswahlvorbereitenden Unterricht –ab Klasse 8 – lernen die SuS Berufsfelder und Einzelberufe kennen. Sie entdecken vielfältige Möglichkeiten der Informationsrecherche und setzen sich mit den Anforderungen von Berufstätigkeiten auseinander. Sie erfahren, dass Berufe unterschiedliche körperliche, geistige, persönliche und soziale Kompetenzen erfordern und lernen, ihre eigenen Neigungen und Fähigkeiten hierzu in Relation zu setzen.
Regelmäßige Kontakte zu Wirtschaftsunternehmen auf Messen sowie durch Betriebserkundungen, Projektunterricht, Informationsveranstaltungen in der Schule und Betriebspraktika sind fester Bestandteil der methodischen Umsetzung. Der berufswahlvorbereitende Unterricht wird durchgeführt in enger Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit.
Einbeziehung der Eltern in den Prozess durch vielfältiges Informationsangebot, Teilhabemöglichkeiten, die Nutzung der Ressourcen von Eltern in diesem thematischen Kontext und persönliche Kontakte/Beratungsgespräche in der Schule und zu Hause.
Themenintegration
Schnuppern
Jahrgang 5 und 6
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Planung, Durchführung und Realisation von Unterrichtsprojekten in Zusammenarbeit mit betrieblichen Kooperationspartnern gehören zum Programm.
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Ein Schnuppertag am Arbeitsplatz der Eltern dient einer ersten Kontaktaufnahme mit dem Thema „Arbeits- und Berufswelt“. Ausgehend von diesen Erfahrungen und Erlebnissen in einem sehr persönlichen Kontext, werden erste Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der unterrichtlichen Nachbereitung entwickelt und dargestellt.
Gleichzeitig werden die Eltern von Beginn an in den Prozess der Entwicklung der Berufswahlreife einbezogen.
Jahrgang 7
Eintägige Teilnahme am Girl´s oder Boy´s Day
Orientieren
Ab Jahrgang 8
Das neue Übergangssystem Schule- Beruf „Kein Abschluss ohne Anschluss“ in Nordrhein-Westfalen unterstützt SuS systematisch bei der Berufsorientierung.
- Alle SuS werden ab der Klasse 8 halbjährlich durch die Klassenlehrerin/ den Klassenlehrer hinsichtlich der Berufswahl beraten.
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Alle SuS nehmen an einer eintägigen Potenzialanalyse teil.
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In Anlehnung an die Potenzialanalyse haben unsere SuS die Möglichkeit, an drei Tagen verschiedene Berufsfelder in der Berufsbildungsstätte im HAZ praktisch kennenzulernen.
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Es folgt ein einwöchiges Praktikum (aufbauend auf die Potenzialanalyse und die Berufsfelderkundungen)
- Alle SuS lernen im zweiten Halbjahr ihre Berufsberaterin kennen.
Erproben
Jahrgang 9
In die Zeit der beiden Abschlussjahrgänge fallen viele zusätzliche Projekte und Vorhaben mit außerschulischen Partnern. Als Beispiele seien genannt:
- der Besuch des BIZ
- das Kennenlernen der Informationsangebote und Unterstützung durch die Berufsberatung und die Rehaberatung der Berufsagentur für Arbeit
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Berufseinstiegsbegleitung (BerEB-Programm über 2 Jahre)
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Wöchentliche Berufswahl-AG in Kooperation mit dem HAZ in der Berufsbildungsstätte des HAZ mit integriertem Benimmkurs und Selbstbewusstseinstraining
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Praxiskurse für Schüler mit erhöhtem Förderbedarf
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Besuch von Berufs-/Ausbildungsmessen,
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Informationsveranstaltungen der weiterführenden Schulen
Im Mittelpunkt der Abschlussjahrgänge stehen mit weiterhin großer Relevanz die Betriebspraktika:
Das traditionelle 3wöchige Betriebspraktikum im 9. Schuljahr hat seinen Schwerpunkt nach wie vor der allgemeinen Orientierung in der Berufs- und Arbeitswelt. Im Mittelpunkt der Auswertung stehen die Verallgemeinerung individueller Erfahrungen und das Erkennen allgemeiner und spezifischer Merkmale eben dieser so genannten Arbeitswelt. Das Überprüfen eigener Fähigkeiten, Vorlieben, Kenntnisse im Vergleich mit den Anforderungen der Arbeitswelt gehören selbstverständlich ebenfalls in diesen Kontext.
Bewerben
Klasse 10
Ein 2wöchiges Blockpraktikum mit anschließendem eintägigem Ganz–Jahrespraktikum (10A) mit individueller Dokumentation und Reflexion.
Ziele:
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Langfristige Erprobung des Wunschberufes
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Förderung der Berufsreife
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Senkung der Abbrecherquote bei Auszubildenden
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Erfahren der Notwendigkeit von Arbeitstugenden
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Zuwachs an Lernmotivation u.a.
oder
2wöchiges Betriebspraktikum (10B)
mit ähnlichen Zielen und Vor- sowie Nachbereitungsphasen wie in Klasse 9
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Bewerbungstraining
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Betriebsbesichtigungen
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Austausch mit Partnerbetrieben
Bei Fragen zu diesen Themen steht Ihnen unsere STUBO Frau Heuer gerne zur Verfügung.