Ganztag

Ziele im erweiterten Ganztag

Die bereits seit vielen Jahren als Ganztagsschule bestehende Mathilde-Anneke-Schule soll durch den erweiterten Ganztag noch mehr Möglichkeiten erhalten das im Schulprogramm verankerte Schulprofil auszubauen. Der erweiterte Ganztag eröffnet die Chancen neben zusätzlich übenden und fördernden Unterrichtskomponenten verstärkt auch außerunterrichtliche Tätigkeiten in den Tagesablauf einzubinden. Gemeinsames Frühstück, Zubereiten und Einnehmen von gemeinsamen Mahlzeiten, Spielen, Exkursionen, … auch in kleinen Gruppen, ermöglichen neue Perspektiven des fachlichen und sozialen Lernens.

  • Die bei den Lernstandserhebungen bisher durchschnittlichen Leistungen der Schülerinnen und Schüler sollen durch eine erweiterte individuelle Förderung verbessert werden. Dies kann die Schule im erweiterten Ganztagsbetrieb durch angeleitetes Üben und selbsttätiges Lernen und Handeln u.a. in Lerninseln noch weiter verstärken.
  • Auch gute Schülerinnen und Schüler, deren Leistungspotential bisher nicht völlig ausgeschöpft wurde, sollen durch erweiterte Angebote gefördert und gefordert werden. In den vergangenen Jahren teilweise nur sporadisch durchgeführte Arbeitsgemeinschaften zum Erlernen einer zweiten Fremdsprache wie Italienisch, Spanisch oder Französisch sollen kontinuierlich das Bildungsangebot an unserer Schule erweitern. Schülerinnen und Schülern soll so der Übergang in die differenzierte Oberstufe erleichtert werden.
  • Bilinguale Angebote in Arbeitsgemeinschaften und Kooperationen mit ausländischen Partnerschulen könnten die Schülerinnen und Schüler in besonderem Maße auf das Leben und Arbeiten in einem vereinten Europa vorbereiten.
  • Die bereits niedrige Zahl der Sitzenbleiber (unter 3%) und der Abgänger ohne Schulabschluss soll sich noch weiter verringern und die Zahl der Abschlüsse mit höheren Qualifikationen soll sich vergrößern.
  • Die lernbehinderten Schülerinnen und Schüler sollen durch erweiterte Angebote am Nachmittag auch mit Hilfe von außerschulischen Partnern verstärkt gefördert werden, so dass eine mittel- bis langfristige Rückführung in den Regelstatus bei möglichst vielen dieser Schülerinnen und Schüler gewährleistet ist. Hierbei denken wir auch an Kurse zum „Lernen lernen“, Konzentrationsschulungen, Methoden-Lernen und den Aufbau eines „gesunden“ Selbstbewusstseins.
  • Die Angebote im erweiterten Ganztagsbetrieb sollen vor allem helfen, dass viele Schülerinnen und Schüler motiviert, neugierig und freudig versuchen ihr Leistungspotential auszuschöpfen.

Außerdem sollen sie lernen sich und ihr Tun selbst zu verwalten und ihr Leben zu gestalten. Die ehemalige Hausmeisterwohnung wurde vor wenigen Jahren in eine Schulstation umgebaut. Hier gibt es eine Cafeteria mit Küche, eine Schülerbücherei mit Leseraum und einen Ruheraum. Diese Räume können von allen Schülerinnen und Schülern vor dem Unterricht, während der Pausen und nach Unterrichtsschluss genutzt werden. Die Schülerstation wird von Schülerinnen und Schülern verwaltet. Hier werden Eigeninitiative, demokratisches Handeln und wirtschaftlich richtiges Vorgehen geübt. Im Umgang mit der Schülerbücherei fördern wir einerseits die Selbstverwaltung durch Schülerinnen und Schüler und ihre Selbstverantwortung. Andererseits sollen die Schülerinnen und Schüler Freude am Lesen entwickeln und sich mit geschriebener Sprache auseinandersetzen. Kreativität, Phantasie und Kommunikationsfähigkeit sollen durch die Schulstation gefördert werden. Im erweiterten Ganztag ist angedacht die Aktivitäten der Schulstation in eine kleine Schülerfirma auszubauen. Die Räumlichkeiten, wie z.B. die Cafeteria könnten vermietet und ein Catering für Veranstaltungen organisiert werden.

  • Dem bisher hohen Stellenwert der Berufswahlvorbereitung soll noch mehr Raum gegeben werden. Der bereits bestehenden Kooperation zwischen Wirtschaft und Schule („Auf Kurs in die Zukunft“) bietet der erweiterte Ganztag verstärkt Möglichkeiten. So können bereits jetzt bestehende Projekte, wie z. B. die Umgestaltung des Schulgartens mithilfe eines Landschafts- und Gartenbaubetriebes und neue Projekte problemloser geplant und durchgeführt werden.

Seit einiger Zeit führen wir ein Jahrespraktikum der Klassen 10 Typ A durch. Die Schülerinnen und Schüler dieser Klassen arbeiten an einem Tag in der Woche (Donnerstag) in ihren Praktikumsbetrieben. Das hilft den Schülerinnen und Schülern einen fundierten Einblick in die Betriebe zu bekommen. Auch für die Geschäftsleute ist diese Form des Praktikums eine gute Möglichkeit das Leistungs- und Sozialverhalten eventuell späterer Azubis regelmäßig zu beobachten. Individuell bestehende Wissenslücken bei den Schülerinnen und Schülern erfährt der betreuende Klassenlehrer in regelmäßig stattfindenden Gesprächen mit den Ausbildern in den Betrieben ohne Zeitverzögerung. Er kann in seinem Unterricht darauf eingehen oder den Fachlehrer informieren. Im 9. Schuljahr haben die Schülerinnen und Schüler bei einem dreiwöchigen Betriebspraktikum die   Möglichkeit ihre Stärken und Schwächen einzuschätzen. Damit die Schülerinnen und Schüler nicht nur geschlechtsspezifische Berufe in ihre Berufswahlüberlegungen einbeziehen, führen wir im 8. Schuljahr ein „Kontrastikum“ durch, bei dem die Jungen pflegerische Berufe und die Mädchen typische Jungenberufe kennen lernen. Betriebsbesichtigungen und bereits ab der 5. Klasse durchgeführte Schnupperpraktika u.a. an elterlichen Arbeitsplätzen finden im erweiterten Ganztagsangebot mehr Raum. Die Vor- und Nachbereitung dieser verschiedenen Praktika können im erweiterten Ganztagsbetrieb mit mehr Zeit und Muße geschehen. Diese verschiedensten Vorbereitungen auf die Arbeitswelt führten im letzten Schuljahr dazu, dass lediglich zwei Schüler unserer Schule keinen Ausbildungsplatz bekamen.

  • Einen besonderen Schwerpunkt legen wir seit Jahren auf den Bereich Bewegung. Vorbereitung und Durchführung von Schulturnieren, Sport – und Schwimmfesten, Training und Teilnahme an Meisterschaften im Triathlon, Angebote im Klettern, Wasserskifahren und Skifahren, sowie im Beachvolleyballspielen stehen schon jetzt auf unserem Angebotsplan. Diese Angebote sollen im erweiterten Ganztagsbetrieb erhalten und erweitert werden.

Kooperationen mit den Sportvereinen in Sprockhövel sollen den Schülerinnen und Schülern ermöglichen traditionelle, aber auch neue Sportarten kennen zu lernen. Schon heute stellt uns die TSG Sprockhövel Übungsleiter zur Durchführung einiger Arbeitsgemeinschaften wie Boxen, Fußball und Schwimmen zur Verfügung. Sportförderkurse mit integrierten Ernährungsberatungen sollen in Zukunft die Zusammenarbeit mit Sportvereinen und Krankenkassen weiter verstärken. So soll u.a. übergewichtigen Schülerinnen und Schülern mehr Freude an Bewegung vermittelt werden.

  • Seit vielen Jahren bietet die MAS Niedersprockhövel interessierten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit an einem „Rock-Class-Projekt“ teilzunehmen. Das Konzept erstreckt sich über zwei Jahre, Schülerinnen und Schüler der Klassen 5/6 nehmen in zwei Gruppen daran teil. Es kombiniert grundlegenden Musikunterricht mit Instrumentalunterricht und Bandpraxis.

Für den Instrumentalunterricht werden bereits jetzt außerschulische Kräfte in das Konzept einbezogen. Der erweiterte praxisorientierte Musikunterricht fördert die Schlüsselqualifikationen und wirkt sich positiv auf die allgemeine Persönlichkeitsentwicklung aus. Im erweiterten Ganztagsangebot soll noch mehr Kindern ermöglicht werden dieses Angebot für sich zu nutzen.

  • Erweiterter Ganztag soll die Schule zum Lebensmittelpunkt der Schülerinnen und Schüler werden lassen. Eine sinnvolle Freizeitgestaltung wird vorgelebt, erprobt und soll von den Kindern und Jugendlichen zunehmend übernommen werden.

Evaluation

Wir überprüfen gemäß §3 Abs. 2 SchulG in regelmäßigen Abständen den Erfolg unserer pädagogischen und fachlichen Arbeit. Bei der Evaluationsplanung müssen zunächst die Indikatoren der Zielerreichung und die Verfahren und Instrumente der Evaluation festgelegt werden. Danach wird der Bericht der Evaluation erstellt.

Indikatoren der Zielerreichung

  • Deutliche Verbesserung bei den Leistungen der Lernstanderhebungen und den zentralen Abschlussprüfungen
    • Erhöhung der Schulabschlüsse mit hohen Qualifikationen
    • Noch weitere deutlich ablesbare Verringerung der Zahl der Sitzenbleiber und der Schüler ohne Schulabschluss
  • Langfristige Rückführung der Schüler mit Förderbedarf in den Regelstatus
  • Kein Schüler verlässt unsere Schule ohne berufliche Perspektive
  • Musische und sportliche Aktivitäten in der Freizeit nehmen messbar zu

Verfahren und Instrumente der Evaluation

  • Sammlung und Analyse von Daten aus Wochenplänen, individuellen Entwicklungs- und Förderplänen, Lerntagebüchern (Portfolios) Praktikumsbescheinigungen, Zeugnissen.
  • Schriftliche Befragung der Schülerinnen und Schüler
  • Schriftliche Befragung der Eltern
  • Schriftliche Befragung außerschulischer Partner z.B. ansässiger Sportvereine
  • Kommunikative Rückmeldeverfahren z.B. bei regelmäßigen Besuchen der Praktikumsbetriebe
  • Auswertung der Ergebnisse von Prüfungen, Lernstandserhebungen und Abschlussprüfungen und deren Berücksichtigung z.B. bei der Erstellung der individuellen Förderpläne

Ein Evaluationsbericht wird zu Beginn eines jeden Schuljahres von der Evaluationsgruppe, bestehend aus Eltern, Schülern und Lehrern erstellt und vom Schulleiter den zuständigen Gremien, wie Schulkonferenz, Schulträger und Schulaufsicht vorgelegt.